Stehen

Einfach mal auf einem Bein stehen. Wer das kann, lebt länger – so kann man einer im Fachmagazin „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlichten Studie entnehmen.

https://bjsm.bmj.com/content/56/17/975

Aber nicht nur deshalb spielt das Stehen beim Tango eine wichtige Rolle. ?

Man „steht“, bevor man beginnt zu tanzen, aber auch während des Tanzens, denn beim Tango bleibt man immer wieder mal stehen, und legt kleine „Pausen“ ein – natürlich nicht, weil man außer Puste ist, sondern um den Partner zu „spüren“.

Dabei geht es darum, den Körper gerade auf einem Bein auszubalancieren, ohne dabei die Hüfte dabei zur Hilfe zu nehmen.

Das ist aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll.

Die Partner sind lediglich durch ihre Arme, und deshalb nur an den Oberkörpern verbunden. Sämtliche Kommunikation zwischen ihnen läuft über diese Verbindung. Da dieser „Kommunikationsweg „auch die Beine lenken soll, sollte die Verbindung von „Oben“ nach „Unten“ stabil sein, und weder wackeln, noch sich ständig verändern.

Steht man mit gestrecktem Rumpf auf einem Bein, wird das dabei entstehende Ungleichgewicht durch den Oberkörper ausbalanciert. Dies hat zur Folge, dass der Oberkörper sich mal rechts außen, mal links außen befindet, je nachdem auf welchem Bein man steht. Man kann sich den Körper auch als Kasten vorstellen, der auf der linken oder rechten Ecke steht.

Das ist ungewohnt, hat aber auch gewisse Vorteile. Die Tänzer können eindeutig anhand der Position des Oberkörpers spüren, auf welchem Bein der ihm gegenüber Partner steht.

Verlagert der HERR das Gewicht von einem Bein auf das andere, bewegt sich sein Oberkörper in die entsprechende Richtung, und signalisiert so der DAME, dass sie das Bein wechseln muss. Das klappt aber nur, wenn der Rumpf der DAME gestreckt ist – sie darf sich nicht einfach seitlich beugen, ohne das Gewicht zu verlagern.

Um das mit einem Partner zu probieren, stellen sich die Partner einfach einander zugewandt voreinander, und fassen mit beiden Händen die Schultern des Partners.

Wichtig: Um zu „fühlen“, auf welchem Fuß der Partner steht, und um ggf. einen Fußwechsel zu veranlassen, müssen die Partner mit geradem Körper eindeutig auf dem rechten oder linken Bein stehen. So kann man der Position des Oberkörpers festmachen, auf welchem Bein der Partner steht.